09.02.2023 - "Dortmunder machen Hamburg unsicher", so betitelt Lena aus der FLOFH1 ihren ausführlichen Bericht über die aufregende Klassenfahrt. Kultur, Spaß und Turbulenzen: Über diese abwechslungsreichen Tage gibt es einiges zu erzählen... Viel Freude beim Lesen! :-)

Am 12.01 haben wir uns auf den Weg nach Hamburg gemacht. Da wir das Deutsche Bahn Komplettpaket gebucht hatten, haben wir direkt unseren Anschlusszug in Essen verpasst und mussten dann einen Folgezug nehmen. Dieser fuhr dann über Dortmund zurück Richtung Hamburg. So haben wir an diesem Tag noch eine kleine Rundreise durch das Ruhrgebiet gemacht und sind mit einer guten Stunde Verspätung in Hamburg angekommen. Im Hostel angekommen, konnten wir erst mal nur unsere Koffer unterbringen und haben uns dann auf die Suche nach einem schönen Plätzchen zum Mittagessen gemacht. Fündig wurden wir in einer kleinen Pizzeria, wo wir so ziemlich die Hälfte der zur Verfügung stehenden Plätze einnahmen. Nach der Stärkung gab es eine kleine Shopping-Tour, um anschließend im Hostel einzuchecken. Nach kurzer Rast sind wir durch die Speicherstadt zum Hafen gelaufen. Dort wartete schon unser Schiff für die Lichterfahrt durch den Hafen auf uns. Auf dem Schiff haben wir uns vom Flair her gefühlt wie auf der Titanic und haben auch dementsprechende Fotos und Videos mit passender Musik aufgenommen. Auf unserem Weg über die Elbe konnten wir den regen Betrieb an den Containerterminals beobachten. Zu Besuch im Hamburger Hafen war zum Zeitpunkt unserer Fahrt das Container Schiff „HMM Oslo“. Das 400 Meter lange Schiff kann fast 24.000 Container transportieren.

Dementsprechend waren wir alle ziemlich beeindruckt von diesem riesen Giganten, der trotz einer Tragfähigkeit von 236.000 Tonnen so easy auf dem Wasser schwimmt.
Nach der schönen und beeindruckenden Lichterfahrt ging es für uns in den Ortsteil St. Pauli. Dort befindet sich das Aushängeschild für das Hamburger Nachtleben. Die Reeperbahn. Ein kurzer Besuch im Kult Penny und ein kurzer Abstecher hat uns am ersten Abend gereicht.
Am nächsten Tag begrüßte uns Hamburg wieder einmal mit Regen. Doch das konnte uns nicht abschrecken und so waren zwar einige Langschläfer dabei, aber ein anderer Teil war auf Shopping und Kultur aus. Am Nachmittag waren wir bei der Gedenkstätte „Kinder vom Bullenhuser Damm“.

Das große Gebäude, welches früher als Volksschule diente, war in der Zeit des Zweiten Weltkriegs ein Außenlanger des KZ Neuengamme. Im KZ Neuengamme wurde zunächst an Erwachsenen und dann an 20 Kindern medizinische Experimente durchgeführt, um ein Heilmittel für Tuberkulose zu entwickeln. Kurz vor dem Ende des Krieges kam von der Regierung der Befehl, die Experimente zu stoppen und die Spuren zu verwischen. In diesem Zuge wurden die Kinder und ihre Betreuer in die alte Schule Bullenhuser Damm gebracht. Dort wurden sie dann zusammen mit 24 anderen Kriegsgefangenen in der Nacht auf den 21. April 1945 in den Kellerräumen erhängt. Von 1948 bis 1987 wurde das Gebäude wieder als Schule benutzt. Heute ist in einem Teil des Gebäudes die Ausstellung zum Gedenken an die Opfer. Der andere Teil ist heute ein Kindergarten. In den Ausstellungsräumen finden sich Tafeln mit Infos über den Ort, die Experimente, den Beteiligten und Koffer mit bekannten Informationen über die Kinder und ihre Betreuer. Die Kellerräume sind auch zugänglich. Hier stehen Zitate an den Wänden, die den Tathergang beschreiben. Für uns alle war es sehr bedrückend diese Geschichte zu hören. Besonders als uns gerade die Geschichte der Kindern erzählt wurde und man draußen die Rufe und Schreie der spielenden Kindergartenkinder hörte. Auch selber einmal in den Kellerräumen zu stehen, wo alles geschehen ist, hat nochmal ein ganz anderes Gefühl hervorgerufen.

Zum Schluss sind wir in den Rosengarten gegangen. Hier können im Frühjahr von jedem Besucher Rosen für die Kinder gepflanzt werden. Dort hat jedes Kind eine eigene Gedenktafel bekommen. Manche davon wurden von Angehörigen der Kinder gestaltet. Von 17 der Kinder konnten im Laufe der Zeit Angehörige gefunden werden. Unsere nächste Station führte uns zum Hamburg Dungeon. Hier wurde uns auf einem Rundgang die dunkle Geschichte Hamburgs erzählt.

Insgesamt 2 Stunden pures Entertainment. Verschiedene Räume beschrieben verschiedene Epochen der Geschichte, die von den Darstellern mal gruselig, mal eher lustig inszeniert wurden. Abgerundet wurde dieser Spaß mit einer kleinen Wasserbahnfahrt und einem kleinen freien Fall. Alle hatten sehr viel Spaß und die 2 Stunden sind wie im Fluge vergangen. Anschließend sind wir noch im Hard Rock Café gewesen und haben uns die Burger schmecken lassen. Zum Abschluss wurden im Hostel noch einige Runden Billiard gespielt. Wir haben sogar in einen Geburtstag reingefeiert und natürlich gab es auch ein Geburtstagsständchen. Am nächsten Tag war dann Heimreise angesagt. Am Bahnhof wurde noch gefrühstückt und sich mit ganz vielen Franzbrötchen eingedeckt, bevor der Zug dann tatsächlich pünktlich Richtung Dortmund fuhr. Bis Osnabrück hatten wir das Vergnügen eine U 13 Jungs Mannschaft im Zugteil zu haben, die uns gut unterhalten und den ein oder anderen zur Weißglut getrieben hat. Alle waren sehr traurig, dass es schon vorbei war und hätten gerne noch mehr Tage drangehängt. Wir haben viel gesehen und auch einiges mitgenommen. Hamburg wir werden wieder kommen!!

Lena Kowalski für die FLOFH 1