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Die TU1 vor der Ausstellung „Körperwelten der Tiere“27.02.2015 - Angehende tiermedizinische Fachangestellte der TU1 besuchten gemeinsam die Ausstellung „Körperwelten der Tiere“. Die Schülerin Vanessa Halba wägt in ihrem Bericht Zuschaustellung und wissenschaftliche Interessen gegeneinander ab: „Bloßstellung, Kunst oder doch reine Wissenschaft!?“


„Dies ist die erste Frage, die ich mir am Ende dieser Ausstellung gestellt habe. Anlehnend an das von Gunther von Hagens ins Leben gerufene und stark kritisierte Menschen-Museum „KÖRPERWELTEN“, wo in fragwürdiger Weise die menschliche Anatomie zur Schau gestellt wird, wurde im Jahre 2005 die KÖRPERWELTEN der Tiere ins Leben gerufen, wo auch hier die anatomische Lehre im Vordergrund stehen soll mit der Intention der Sensibilisierung und dem Verständnis der anatomischen Lehre im Allgemeinen.

Gunther von Hagens ist ein deutscher Anatom, Wissenschaftler und Erfinder der Plastination, eines dauerhaften Konservierungsverfahrens toter Körper. Seine Ausstellungen, wie z.B. die „KÖRPERWELTEN der Tiere“, die wir als Klasse TU1 besuchen durften, sind sowohl faszinierend als auch erschreckend. So und nicht anders kann man wohl die Darstellung der gezeigten Tiere bezeichnen, die vom Elefanten bis hin zur hochschwangeren Ziege in ihrer vollen anatomischen Pracht dargestellt werden.

Beginnend mit einem Informationsfilm über die in der Ausstellung dargestellten Tiere wurden den Besuchern zunächst faktische Daten vorgezeigt, um die Lebensweisen der Tiere kennenzulernen und die anatomische Zusammensetzung der Tiere so besser nachvollziehen zu können. Nach dem kurzen, aber sehr informativen Film ging es dann in die Ausstellung, wo die einzelnen Darstellungsobjekte gut ausgeleuchtet in ihrer sprichwörtlich gesamten Pracht präsentiert wurden. Jedes Ausstellungsobjekt verfügte über eine Informationstafel, die den zum Teil sehr komplexen anatomischen Bau der Tiere auf eine verständliche Art und Weise präsentierten. Nicht nur die Tiere im Gesamten, sondern auch einzelne Organe, wie z.B. die Leber des weißen Hais konnte man in ihren faszinierenden Einzelheiten begutachten.

Aber die Frage ist hier, wie weit man eigentlich gehen darf oder anders ausgedrückt gehen sollte, um im Namen der künstlerischen Freiheit und der anatomischen Wissenschaft eine derartige Ausstellung ins Leben zu rufen, wo Tiere in einer für viele skurrilen Art und Weise bloßgestellt werden.

„Manchmal müssen wir sehen, um zu verstehen und staunen, um zu begreifen. Das sind Momente, in denen wir wirklich lernen.“

Auch ich habe mir, mit dem Hintergrund meiner Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten, genau diese Frage gestellt und muss sagen, dass für mich diese Ausstellung ein informationsreiches und interessantes Ereignis gewesen ist.

Auf diese Weise konnte ich für mich sehr viel Weiterbringendes gewinnen und habe abermals beeindruckende Dinge aus der Tierwelt sehen dürfen, die ich sonst wahrscheinlich in so einer transparenten und klaren Art und Weise nicht gesehen hätte.

Eine gewisse Fragwürdigkeit bleibt dennoch im Raume stehen. Denn bei näherer Betrachtung der Ausstellung und vor allem auch aus der Sicht der Tiere kommt man nicht darum herum, sich mit der Frage der Würde auseinanderzusetzen. So informationsreich und auch wissensstillend diese Ausstellung auch sein mag, so muss sich jeder selbst ein Urteil darüber bilden, was wohl die Tiere sagen würden, wenn sie sprechen könnten.

Ich für meinen Teil habe mir mein Urteil gefällt und muss zugeben, dass ich froh bin, die Tiere auch aus dieser Sicht kennengelernt zu haben. Denn nur so, bin ich zumindest der Meinung, kann man den Tieren auch den Respekt erweisen, den sie von uns Menschen nun mal verdienen. Denn nur was man im vollen Maße kennt, kann man auch im vollen Maße respektieren.

Im Großen und Ganzen hatten wir, als Klasse TU1, einen sehr schönen Ausflug mit vielen neuen Eindrücken.“

Vanessa Halba

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