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2019 01 22 Robert Schuman teaser22.01.2019 - „Europa lässt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung. Es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen.“
(Robert Schuman, 9. Mai 1950)


Mit diesen Worten schlug der damalige französische Außenminister und Namensgeber unserer Schule in seiner Rede die Schaffung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vor, die die Vorläuferin der heutigen Europäischen Union sein sollte.

Rund 70 Jahre später hatten Kolleginnen und Kollegen von Europaschulen in NRW die seltene Möglichkeit, im Rahmen eines von der Europäischen Union, dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Karl-Arnold-Stiftung organisierten Seminars auf den Spuren der Gründerväter der Europäischen Union zu wandeln. In der Zeit vom 7. bis 9. November 2018 hieß es in Brüssel: „Die EU: Institutionen, Interessenvertretung und Politikfelder.“

Das Seminar begann morgens mit der gemeinsamen Busanreise ab Düsseldorf und einem Mittagessen in einem Brüsseler Restaurant. Am Nachmittag empfing uns sodann der Ministerrat der EU. Nach einem umfangreichen Sicherheitscheck kamen wir mit einer Mitarbeiterin der deutschen Delegation in die Diskussion zur deutschen Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 und zur Arbeitsweise des Rates im Allgemeinen ins Gespräch.

2019 01 22 Stadtfuhrung BrusselAm Abend nahmen wir an einer kurzweiligen Stadtführung durch Brüssel teil, wobei der Fokus neben der historischen Entwicklung Brüssels auf der multifunktionalen Bedeutung für die Institutionen der EU und der NATO2019 01 22 Palais de Justice de Bruxelle Manneken Pis lag. Berühmte Sehenswürdigkeiten wie der Marktplatz, das Palais de Justice de Bruxelle und das Manneken Pis durften hierbei natürlich nicht fehlen.

Am zweiten Tag sollte das Sammeln interessanter Eindrücke weitergehen. Nach dem Frühstück führte uns das Programm in das Europäische Parlament. Neben der Besichtigung des Plenarsaals und der Bewunderung der reichhaltigen Kunst führte uns der Assistent eines Europaabgeordneten aus Bonn in die Arbeit der Parlamentarier ein. Hier standen vor allem der Austausch über aktuelle Fragen der europäischen Politik und der Gesetzgebungsprozess im Vordergrund.

2019 01 22 EuropaparlamentDer Mittagspause schloss sich der Besuch der ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Brüssel an. Wir hatten das große Glück, dass sich der Leiter der Justizabteilung Zeit für uns nahm und auf sehr humorige Art von seiner täglichen Arbeit und dem bürokratischen Kampf berichtete. Der Ständigen Vertretung kommt in Brüssel eine Schlüsselrolle zu, da in einem hohen Maße deutsche Interessen in den vielfältigen Institutionen vertreten werden.

Zum Abschluss des Programmteils führte uns der Weg in das Haus der europäischen Geschichte. Dieses Haus ist ähnlich den deutschen Häusern der Geschichte in Bonn und Leipzig aufgebaut, wobei bewusst auf schriftliche Erklärungen an den Ausstellungsstücken verzichtet wird. Vielmehr ist eine Führung in der jeweiligen Sprache der Besucher buchbar; alternativ lässt sich ein Tablet mit audiovisueller Darstellung ausleihen. Robert Schuman als einem der Gründerväter der europäischen Einheit ist dort großer Platz eingeräumt.

Der Abend stand für die Seminarteilnehmer zur freien Verfügung, wobei vor allem die gastronomischen Angebote Brüssels genutzt oder die Stadt auf eigene Faust erkundet wurden.

2019 01 22 KommissionAuch der letzte Seminartag, Freitag, 09.11.18, wartete mit einem reichhaltigen und interessanten Programm auf: dem Besuch der Europäischen Kommission. In Kurzvorträgen mit anschließender Diskussion kam das Thema „Bildung in Europa. Leitlinien und Handlungsfelder der Europäischen Kommission“ zur Sprache. Zum Abschluss stellte uns der deutsche Büroleiter des Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker die Frage: Quo vadis Europa? und stellte die Zukunft der EU zur Diskussion.

2019 01 22 Gruppenbild Europaischer MinisterratDas Seminar fand seinen Abschluss mit der gemeinsamen Rückfahrt nach Düsseldorf und der individuellen Weiterreise der Seminaristen. Bereichert mit vielen positiven Eindrücken liegt es nun an den Kolleginnen und Kollegen, diese Begeisterung für Europa – wie sie schon Robert Schuman vor 70 Jahren hatte – in die Schulen zu tragen.

Christian Bittner (Robert-Schuman-Berufskolleg Dortmund)

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