23.09.2015 - Jeder, der einmal im Ausland beim Arzt war, weiß, wie schwierig die einfachsten Dinge werden. Vor dieser Sprachbarriere stehen viele Flüchtlinge und Ärzte in Dortmund. Frau Bell lässt deswegen Schüler/-innen der DAZ-Klassen Ärztefragen in 16 Sprachen übersetzen.
Albanisch, Persisch oder Ukrainisch – die Muttersprachen der DAZ-Schüler könnten unterschiedlicher kaum sein. Und genau das macht sie zu Experten bei dem Projekt, das Frau Bell mit technischer Unterstützung von Herrn Jakob realisiert.
Durch persönliche Kontakte kamen die beiden RSBK-Lehrer auf die Idee, mit Hilfe ihrer Schüler ganz praktisch vielen Flüchtlingen und Ärzt/-innen in Dortmund zu helfen. Denn die Sprachbarriere lässt einfache Untersuchungen ausgesprochen kompliziert werden oder im schlimmsten Fall scheitern.
Frau Bell entwickelte den Fragebogen in Gesprächen mit Ärzten: Mit Herrn Dr. Prosper Rodewyk, (Internist und Leiter der Bezirksstelle Dortmund der Kassenärztlichen Vereinigung) Frau Dr. Blanke (Gynäkologin aus Unna und freiwillige Helferin in Flüchtlingseinrichtungen) und Herrn Dr. Stute, einem Kinderarzt aus Dortmund.
So decken die Fragebögen, die von den Schüler/-innen in Kleingruppen bearbeitet wurden, verschiedene Bereiche der medizinischen Versorgung ab. Die Jugendlichen bearbeiteten die Fragen einen Vormittag lang am PC, teilweise mit der zusätzlichen Herausforderung nicht-lateinische Buchstaben aus virtuellen Tastaturen zu kopieren. Nötig ist das beispielsweise für das im Irak gesprochene Kurdisch. Hier müssen die Schüler/-innen mühsam die arabischen Buchstaben suchen, um die deutschen Fragebögen entsprechend zu übersetzen.
Natürlich stießen auch die DAZ-Schüler teilweise an ihre Grenze, wenn es um speziellere medizinische Fragen ging. Frau Bell war zur Stelle um Übersetzungshilfe zu geben und Herr Jakob assistierte bei technischen Schwierigkeiten.
Trotz der mühsamen Arbeit sind die Schüler/-innen und das Lehrerteam weiter hoch motiviert. Einen Vormittag werden sie bestimmt noch dranhängen: Nicht alle Teams sind mit ihren Sprachen fertig geworden, außerdem fehlen noch Französisch, Spanisch und Tigrinisch.