„Wir sind Shakespeare"
Aufführung des Englisch-Leistungskurses Gy 13 a
Am 23. März 2010 fand im schuleigenen THEATER UNTER TAGE die Shakespeare-Aufführung des Englisch-Leistungskurses Gy 13 a unter der Leitung der Kurslehrerin Barbara Hoffmann statt, die wie im Jahr 2009 großen Anklang fand.
Zahlreich waren die Gäste erschienen, darunter der damalige Schulleiter, Herr Rainer Jähnke, Lehrerinnen und Lehrer der Gymnasialen Oberstufe und natürlich Eltern, Freunde und Verwandte unserer Akteure.
„When shall we three meet again: In thunder, lightning, or in rain?" (Macbeth) – Oder doch lieber bald wieder im TuT? ... Der Vorsatz des letzten Jahres hat sich bewahrheitet. Wir sind Shakespeare!!! Denn welches Berufskolleg kann schon von sich behaupten, neben Geschäftskorrespondenz, Kostenrechnung oder der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gute alte englische Literaturtradition so modern und gleichzeitig so authentisch umzusetzen?
Erneut konnte ein Englisch-Leistungskurs erfolgreich beweisen, dass man als Zuschauer nicht gut Englisch sprechen oder verstehen muss, um Shakespeares Werken folgen zu können – und gleichzeitig dabei jede Menge Spaß und Freude erfährt. So wurde in diesem Jahr ein „Medley" aus den Stücken Hamlet, Midsummer Nicht's Dream, Othello, Romeo and Juliet und The Taming of the Shrew präsentiert, welches sowohl in Dramatik, Romantik als auch Komik keinem echten Shakespeare-Stück etwas nachsteht.
Beeindruckend war insbesondere die Liebe zum Detail, die die Klasse Gy 13 a mit aufwändigen Bühnenbildern, fast schon zeitgenössischen Kostümen und tollen Requisiten zum Ausdruck brachte. Echte Degen kamen zum Einsatz, die in fast jedem der Stücke eine tragende oder besser tödliche Rolle spielten. Die Duelle und Kampfszenen waren perfekt einstudiert und brachten die Zuschauer zum Schmunzeln oder zum Lachen. Auch ein alter Nerzmantel von Oma wurde kurzerhand dazu umfunktioniert, dem König im Stück Midsummer Night's Dream sein standesgemäßes Aussehen zu verleihen. Der Pfarrer bei Romeo and Juliet trug sogar einen echten Talar, und die vielen falschen Bärte bei Hamlet sorgten für viel Gelächter. Das Löwenkostüm bei Midsummer Night's Dream war einfach nur gelungen, genau so wie der Stoffhund, der als „Markenzeichen" Shakespeares zum Einsatz kam. Und die Kostüme aller Darsteller im Stück „The Taming of the Shrew" waren so authentisch und überzeugend, dass man fast schon denken könnte, wir würden uns plötzlich im 17. Jahrhundert befinden. Zu erwähnen ist auch die gelungene Idee der Schülerinnen und Schüler, aus Brötchenkisten ein Bett im Stück Othello zu zaubern. Darauf muss man erst einmal kommen!
Teilweise nahmen sich die Schülerinnen und Schüler natürlich auch die künstlerische Freiheit heraus, ein paar moderne Aspekte in die Stücke mit einfließen zu lassen. Oder gab es schon Sonnenbrillen bei Romeo and Juliet? Gut möglich! Bei dieser Aufführung konnte man jedoch nicht nur die Stücke Shakespeares bewundern, sondern wurde gleichzeitig in die Theaterwelt Shakespeares entführt. Die Pausen zwischen den Stücken wurden zum Umbau der Bühne genutzt, an dem die Zuschauer aktiv teilhaben konnten.
Alle Schauspieler hatten doppelte Funktionen: So standen sie in einem Stück auf der Bühne, in einem anderen waren sie Souffleuse oder Souffleur. Ein Highlight war jedoch der Auftritt Othellos, welcher selbst am Klavier ein Intro und ein Zwischenspiel performte und damit die Zuschauer sichtlich beeindruckte.
Insgesamt lässt sich der Shakespeare-Abend 2010 als voller Erfolg beschreiben. Die Schülerinnen und Schüler haben eine hervorragende Leistung erbracht – insbesondere wenn man bedenkt, dass sie mal ganz nebenbei noch Abi-Vorklausuren geschrieben haben und sich auf das anstehende Abitur vorbereiten müssen. Trotz des ganzen Stresses haben sie selbst festgestellt, dass Shakespeare Spaß macht und man viel dabei lernt. Und diese moderne Pädagogik dürfte jedem Lehrer das Herz aufgehen lassen.
Somit wird dieser Abend allen Beteiligten mit Sicherheit in guter Erinnerung bleiben, und man kann nur hoffen, dass Shakespeare an unserer Schule zu einer lieben Tradition wird.
Bericht: Daniela Eppmann